Medizinstudium

Einer der anspruchsvollsten Studiengänge, die es gibt, ist wohl Medizin. Nicht umsonst, sind die Zulassungsvoraussetzungen in fast allen Bundesländern ähnlich, sodass die Hochschulen meist einen NC (Numerus Clausus = erster Abiturschnitt des Studiengangs, bei dem ein Bewerber sofort angenommen wird) im 1er-Bereich festlegen. Das Medizinstudium ist in der ärztlichen Approbationsordnung gesetzlich festgelegt und umfasst zwölf Semester, also sechs Studienjahre. Im sechsten Studienjahr (Praktisches Jahr (PJ) arbeiten die angehenden Mediziner ganztags im Krankenhaus (diese Arbeit ist in mehrere Praktika unterteilt, die sich Famulaturen nennen). Zu dem Zeitpunkt sollten sie durch ihr jahrelang erworbenes theoretisches und praktisches Wissen in der Lage sein als Assistenzärzte auch schon einmal eine Station alleine zu leiten. Die Studenten werden in zwei großen staatlichen Prüfungen sowohl schriftlich als auch mündlich/praktisch getestet. Während der gesamten Studiendauer sind verschiedene Pflichtpraktika obligatorisch. Unter anderem ein Notfallkurs und ein dreimonatiges Pflegepraktikum, bei dem die Studenten das Pflegepersonal des Krankenhauses begleiten und pflegerische Tätigkeiten übernehmen.Die Bewerbung für ein Medizinstudium erfolgt bis dato noch über die Zentrale Vergabe von Studienplätzen (ZVS). Dort kann man drei Städte als Wunschorte zum Studieren angeben. Je nachdem, wie hoch der NC ist und wie gut die eigene Abitur-Durchschnittsnote, hat man entweder gute Chancen, seine Traumstadt zu ergattern oder eben Pech und muss sogar auf die Warte-Liste, sodass man nur mit Glück im Nachrückverfahren angenommen wird.Sobald man die Zusage für einen medizinischen Studienplatz besitzt, stellen sich natürlich neue Fragen. Die wichtigste aller Fragen ist wohl: Wie finanziere ich mein Studium? Hier gibt es von Hochschule zu Hochschule und von Bundesland zu Bundesland natürlich Unterschiede. Es gibt inzwischen viele Bundesländer, in denen pro Semester 500 Euro Studiengebühren gezahlt werden müssen, was natürlich nicht für jeden Studenten "Peanuts" ist. Selbst bei normalen Studienbeiträgen an das Studentenwerk empfiehlt es sich, Bafög, einen Studien-Kredit oder ein Stipendium beantragen zu lassen. Besonders bei Medizinstudenten, die einen so hohen Lernaufwand für ihr Studium besitzen, dass sie meistens kaum Nebenjobs annehmen können, ist eine solche Bewerbung um ein Stipendium eine rettende Alternative.Die Entscheidung für ein Medizinstudium ist in jedem Fall eine gute, aufopferungsvolle und sinnvolle Entscheidung; sie sollte jedoch mit Bedacht und Überlegung getroffen werden, da es eine hohe Abbrecherquote nicht ohne Grund gibt.