Die Allgemeinmedizin
Die Allgemeinmedizin stellt in Deutschland eines der 32 Fachgebiete der Science der Humanmedizin, deren Facharzttitel von den Landesärztekammern der Bundesländer verliehen werden, dar. Früher war es möglich, sich als Arzt direkt nach dem Studium der Science der Humanmedizin als Praktischer Arzt, also als Hausarzt, niederzulassen, nach Reformen Anfang der 90er Jahre war es nun jedoch nur noch möglich sich in einer Praxis niederzulassen, wenn man über einen Facharzttitel verfügt. Der bereits 1972 eingeführte Facharzttitel im Gebiet der Allgemeinmedizin gewann also besonders an Bedeutung, da er nun die Grundlage für die Führung einer niedergelassenen Praxis darstellte. In der heutigen Zeit wird die Rolle des Hausarztes fast immer von Fachärzten für Innere Medizin oder Allgemeinmedizin übernommen, wobei die Trennung zwischen beiden, die im ambulanten Sektor in etwa gleiche Aufgaben erfüllen, in Zukunft aufgehoben werden soll und ein Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin geschaffen werden soll.
Natürlich ist es im Moment noch möglich sich nach der alten Weiterbildungsordnung einer Facharztausbildung zu unterziehen, es wird jedoch dringend empfohlen sich dem neuen Programm zu unterziehen und so den Doppelabschluss zu erhalten. In der Ausbildungszeit, die insgesamt 5 Jahre dauert, werden an einem Institut für Allgemeinmedizin zunächst die Grundlagen gelehrt, wonach der Praxiseinsatz stattfindet. Insgesamt zwei Jahre lang findet ein Einsatz auf den verschiedenen Stationen der Inneren Medizin in einem Krankenhaus mit Weiterbildungsermächtigung statt, wobei davon wiederum mindestens 6 Monate auf der Geriatrie absolviert werden müssen. Aber auch außerhalb des stationären Bereiches erfolgt eine Ausbildung in medizinischen Versorgungszentren oder Hausarztpraxen. Zusätzlich kann durch die Anwärter auch ein Wahlfach absolviert werden, beispielsweise eine chirurgische Disziplin.
Die Hauptaufgabe der Fachärzte dieser Richtung ist es zu erkennen unter welchen Krankheiten der Patient leidet und ihn, falls es sich um ein Gebiet handelt, in dem er nicht über genug Erfahrung verfügt, um den Patienten zu heilen, an den entsprechenden Facharzt weiterzuleiten. Aber auch der Hausarzt hat ein großes Behandlungsspektrum, sodass er allein schon eine große Bandbreite an Behandlung von verschiedenen Krankheiten bietet. Der häufigste Behandlungsgrund in einer Allgemeinpraxis, die auch nach den neusten Ergebnissen der medizinischen Science arbeitet, ist das Fieber, gefolgt von Bluthochdruck und Infekten der oberen Atemwege.